Sprachkonzeption

Erweiterung zur pädagogischen Konzeption
des ev. luth. St. Johanniskindergartens Visselhövede
nach der Handlungsempfehlung des niedersächsischen
Orientierungsplanes

Sprachbildung und Sprachförderung

"Sprache gleicht dem im Stein schlummernden
Feuerfunken.
Ehe man gelernt hatte, ihn herzolocken,
schien sein Dasein
nur durch ein Wunder erklärlich.
Einmal entzündet,
pflanzt er sich mit unglaublicher Leichtigkeit fort."

Wilhelm von Humboldt

Inhalt:
1. Vorwort

2. Funktion und Bedeutung von Sprache

3. Ziel der Sprachförderung

4. Sprachvorbild

5. Sprachförderung( Methoden / Material)

6. Fachberatung

7. Kooperation mit der Schule

8. Kooperation mit den Eltern

9. Dokumentation und Beobachtung

10. Ausblick

1. Vorwort
Die vorliegende Konzeption für Sprachbildung und Sprachförderung ist abgestimmt auf die pädagogische Konzeption unserer Einrichtung. Unser Kindergarten wird von Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren besucht.

Wir als Pädagogen verstehen und begleiten das Kind als „Akteur seiner Entwicklung“.

Jedes Kind kommt mit seiner „individuellen Sprache“ in den Kindergarten.

Es ist für die Aufnahme nicht entscheidend, ob ein Kind die deutsche Sprache beherrscht oder nur zum Teil beherrscht, sondern die Erzieherin nimmt das Kind so an, wie es „spricht“.

Die in dieser Konzeption beschriebenen Rahmenbedingungen, Ziele, Methoden und Arbeitsweisen sind speziell auf die Bedürfnisse der hier betreuten Kinder und deren Eltern abgestimmt. Neben sich immer wieder verändernden Rahmenbedingungen werden immer wieder andere Kinder den Kindergarten besuchen.

Daraus folgt, dass wir uns in der Sprachbildung/Sprachförderung stets in einem sich verändernden Prozess befinden.

Diese Konzeption erhebt daher nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll durch Anwendung erprobt, reflektiert und weiter entwickelt werden.

2. Funktion und Bedeutung der Sprache
Sprache bedeutet die Fähigkeit Wörter, Zeichen oder Gebärden zu gebrauchen und sie zu Sätzen zu verbinden.

Sprache dient dazu Handlungspläne oder Begriffe anderen Menschen mitzuteilen.

Sprache ist die wichtigste Grundlage der Kommunikation mit anderen Menschen.

Sprache bestimmt unsere Identitätsentwicklung.

Sprache speichert, strukturiert und verarbeitet Wahrnehmungen und Erlebnisse.

Sich mitteilen und verstanden werden sind Grundbedürfnisse.

Der Begriff „Sprache“ meint nicht nur die verbale Sprache, sondern auch die nonverbale. Alle individuellen Ausdrucksformen wie Mimik, Gestik, Körpersprache sind Kommunikation.

Wir können unsere Umwelt nur im Rahmen unserer Begrifflichkeit verstehen. Es ist die Sprache, die uns diese Begrifflichkeit liefert. Deshalb kann sich unser Denken nur innerhalb dieser Grenzen vollziehen.

Wir tauschen Erfahrungen aus, können Zusammenhänge besser verstehen und Handlungen planen. Das Stellen von Fragen ermöglicht uns, Erscheinungen und Vorgänge in der Welt zu erkennen, zu unterscheiden und zu verarbeiten.

Mit Hilfe von Sprache nehmen wir Kontakt zu anderen Menschen auf und gestalten eine Beziehung mit. Wir können unsere Gedanken mitteilen und austauschen.

Durch Sprache entwickelt sich Empathie. Gefühle anderer werden verstanden und verglichen, Probleme können gemeinsam gelöst werden.

3. Ziele
Sprachkompetenz ist nach heutiger Erkenntnis eine Schlüsselqualifikation für den späteren Schulerfolg.

Unser Wunsch ist es, dass die Kinder unserer Einrichtung eine gut verständliche Umgangssprache erwerben, über einen ausreichenden Wortschatz verfügen und diesen auch anwenden, sowie sich weitgehend grammatikalisch korrekt ausdrücken können.

Dies geschieht im Kindergartenalltag unter anderem durch gezielte Sprachförderprojekte, auf die wir in Kapitel 5 weiter eingehen.

Sprechfreude beim Kind fördern wir durch vielfältige Sprachanregungen von außen.

Sie wird von uns unterstützt durch:

  • ungeteilte Zuwendung, d.h., direkter Blickkontakt;
  • geteilte Aufmerksamkeit, d.h., die Erzieherin und das einzelne Kind richten gemeinsam die Aufmerksamkeit auf eine Sache;
  • aussprechen lassen;
  • zuhören.

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Das bedeutet für die Kinder, dass sie lernen, Sprache als Mittel zur Ausdrucksfähigkeit eigener Interessen einzusetzen. Außerdem bieten wir den Kindern die Möglichkeit erste Erfahrungen im Umgang mit der Schriftsprache, unter anderem durch Piktogramme und Symbole zu sammeln.

4. Sprachliches Vorbild
Kinder orientieren sich in ihrem Spracherwerb an Bezugspersonen und der Umwelt.

Im Normalfall sind die Eltern die ersten Kommunikationspartner des Kindes und entscheiden, in wieweit es in seiner Sprache angeregt wird und sich entwickeln kann.

Ein Kind muss sprechen und sich mitteilen dürfen.

Liebe, Wärme und Akzeptanz sind die beste Basis für eine gelingende Sprachentwicklung. Intensive Momente der ungeteilten Zuwendung und Aufmerksamkeit (z.B. das Wickeln, Stillen, ....) sollten fester Bestandteil im Alltag sein.

Später sind das Zuhören und Miteinanderreden besonders wichtig.

Als Vorbild haben wir pädagogischen Fachkräfte Freude an der Sprache und am Sprechen.

Wichtig ist uns eine klare und deutliche Aussprache. Wir hören zu und lassen andere aussprechen.

Um Kinder in ihrer Sprachentwicklung fördern zu können, sprechen wir mit ihnen in vollständigen, grammatikalisch richtigen Sätzen.

Wir begleiten unser Handeln sprachlich (z.B. beim Basteln oder beim Zubereiten von Mahlzeiten). Dadurch können Kinder besser nachvollziehen, was gerade geschieht und lernen nebenbei die Vielfältigkeit der Sprache kennen (Grammatik, Wortschatzerweiterung...).

Im Umgang mit Kindern zeigen wir Geduld, wenn ein Kind noch etwas Zeit zum Formulieren braucht.

Wenn ein Kind Fehler beim Sprechen macht, sollte es nur indirekt „verbessert“ werden.

Beispiel:

„Der Smetterling ist weggefliegt!“ würden wir folgendermaßen korrigieren:

„Ja, du hast Recht. Der Schmetterling ist weggeflogen!“ (siehe Elterninfo im Anhang)

Als pädagogische Fachkräfte schaffen wir im Rahmen unserer Bildungsangebote immer Situationen, die besonders sprachanregend sind.

5. Methoden –Material
Die Vielfalt der Methoden in der Sprachentwicklungsförderung ist bewusst ausgewählt, da jedes Kind individuell angesprochen werden soll. Sprache ist Begegnung und Bewegung.

Wir nutzen im täglichen Ablauf bestimmte Elemente, die immer wiederkehren, um mit dem Kind zu kommunizieren. Der vertraut gewordene Ablauf gibt dem Kind Sicherheit, um sich auf etwas Neues einzulassen, es zu wiederholen und dadurch zu festigen.

Methodische Schwerpunkte der Sprachförderung

Der Morgen/ Begrüßungskreis, sowie der Schlusskreis

Der Morgen- und Begrüßungskreis, sowie der Schlusskreis finden täglich für ca. 15 - 30 Minuten im Gruppenraum statt. Alle Kinder und Erwachsene einer Gruppe nehmen daran teil.

Im Kreis wird u.a. die Weitervermittlung von Kulturgut gepflegt.

Er stützt sich auf gruppeneigene Rituale.

Inhalte des Kreises sind:

Lieder, Spiele, Reime, Verse, Geschichten, Fingerspiele, Gedichte. Gespräche über aktuelle Themen, Probleme, Konflikte, Regeln, Planungen.

Handlungen werden mit Sprache verbunden, geübt und gefestigt.

Leseecken

Bilderbücher geben sprachliche Anregungen, sie wecken Interesse an neuen Themen oder bieten Gelegenheit zur Aufarbeitung von Erlebtem.

Das Buch erfährt seine Wertschätzung als wichtiger Bestandteil zur Auseinandersetzung mit der Welt.

Die Freude am geschriebenen Wort, die Nutzung von festgehaltenem Wissen wird über das gemeinsame Nachschlagen, Anschauen und Vorlesen vermittelt.

Kategorien der Bücher:

  • Bilderbücher;
  • Sachbilderbücher;
  • Märchenbücher und Sagen;
  • Bücher mit Theaterstücken;
  • Vorlesebücher;
  • Erstlesebücher;
  • Koch- und Backbücher;
  • Lexika;
  • Liederbücher;
  • Bücher mit Gedichten, Reimen, Versen;
  • Bastel- und Werkbücher.


Außerdem bieten wir in unregelmäßigen Abständen ein Bilderbuchkino an.

Gespräche bei den Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Nachmittagszeit)

bieten verschiedene inhaltliche Möglichkeiten, z.B. handlungsbegleitende Erklärungen oder auf die Nahrung und deren Herkunft und Zubereitung einzugehen.

Gespräche in Kleingruppen oder der Gesamtgruppe 

Gesprächsrunden zu bestimmten Themen, Planungsgespräche, Lieder, Verse, Reime, religionspädagogische Geschichten, diskutieren, philosophieren, Informationsaustausch. Auch das Beten mit unseren Gebetsketten gehört regelmäßig dazu.

Aus den beschriebenen Schlüsselsituationen ergibt sich der Bedarf der unterschiedlichsten Materialien, die je nach Interesse und Notwendigkeit des Gegenstandes in kleinem oder großem Umfang eingesetzt werden. 

Bei der Beschaffung von Material ist gemeinsam mit den Kindern die Möglichkeit der Umsetzung zu klären (wer, was, wann, mit wem, wo, wie, womit, warum und wozu etwas beschafft werden soll). Wir achten auf eine fachlich und sachlich richtige Bezeichnung der Gegenstände und der Materialien.

Dialoge im Freispiel

Kinder unterhalten sich mit Kindern oder Erwachsenen, um etwas zu klären, (wo wird mit wem oder was gespielt) oder um Konflikte zu lösen.

Dialoge entstehen im Rollenspiel, bei Tischspielen. Sie sind handlungsbegleitend und unterstützend.

Kinder lernen von Kindern

Kinder beobachten sich gegenseitig. Sie lernen, wie andere Kinder sich mitteilen oder sich im Dialog mit anderen Kindern und/oder der Erzieherin verhalten.

Durch den Einsatz von Spielmaterialien, Gegenständen und Büchern animieren sie sich gegenseitig miteinander zu kommunizieren.

Auseinandersetzungen und Streitgespräche sind ein wichtiger Teil in der Interaktion von Kindern untereinander, in denen sie ihre Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit entwickeln.

Durch Aktivitäten wie Projektarbeit, künstlerisches Gestalten, Experimentieren und Musizieren bieten wir den Kindern immer wieder Gelegenheiten in kleinen Gruppen miteinander zu sprechen.

Sie tauschen sich untereinander aus und erklären sich dem Gegenüber in eigenen Worten und Sätzen.

Dadurch erweitern sie ihren differenzierten Wortschatz und das logische Denken, die Strukturbildung der Sätze und das gegenseitige Verständnis für einander werden gestärkt.

Kindergartenchor ( Johanniskehlchen)

Beim gemeinsamen Singen lernen die Kinder aufeinander zu hören (im Chor kann nicht jedes Kind singen, was es will), schulen ihr Gedächtnis (die Texte werden auswendig gesungen) und sie entwickeln ihr musikalisches Empfinden.

Die musikalischen Anteile der Sprechstimme wie Tonhöhe, Sprachrhythmus und Sprachklang werden geübt. Das singende Kind erweitert spielerisch seinen Wortschatz, trainiert die Sprechmotorik und erwirbt Sicherheit im Umgang mit der Sprachmelodie.

Die Wortwerkstatt

In unserer Einrichtung gibt es eine sog. Wortwerkstatt. Hier können alle Kinder erste Erfahrungen im Umgang mit der Schriftsprache erlangen. Sie können experimentieren, kreativ sein, etwas dokumentieren. Dadurch entstehen Erlebnis -, Handlungs-, und Erkenntnisprozesse.

Mit jedem Kind führen wir ein persönliches Kindergartentagebuch, den „ICH-Ordner“. Der Ordner wird von den Kindern nach eigenem Wunsch gestaltet, indem sie uns Ereignisse diktieren oder selbst kreativ gestalten. Wir dokumentieren Besonderheiten im Kindergarten mit Fotos.

Materialien für die Schriftsprache sind unter anderem: Buntstifte, Bleistifte, Kugelschreiber, Federhalter und Tinte, Pinsel, Kreide, Papier verschiedener Größe und Struktur, Farben (Tusche, Tinte, Fingerfarbe), Stempel (für Symbole, Buchstaben, Zahlen) sowie Wolle und Knete.

Ebenso bieten wir diverse Sprachspiele in Form von Gesellschaftsspielen zur Sprachförderung an z.B.: Ratz-Fatz; Sprechdachs; Erstes Lesen; Sprich genau-Hör genau; Kosmos-Formen; Spielhaus; Sprechhexe; Wer war’s?.

Raumgestaltung

Die positive Atmosphäre der Räume, und nicht zuletzt die freundliche Atmosphäre unter den Mitarbeiterinnen, den Kindern und Eltern trägt im Wesentlichen zur positiven Entwicklungsförderung bei.

Das Foyer

Besucher und Gäste werden im Foyer willkommen geheißen.

Die Mitarbeiterinnen sowie der Elternrat stellen sich in Wort und Bild vor. Es hängen allgemeine Informationen und Angebote aus der näheren Umgebung  aus.

Die Garderobe

Die Gestaltung der Räume im Kindergarten ist z. T. zweckmäßig ausgerichtet.

Die Garderobe bietet unter anderem die Möglichkeit zur Kommunikation zwischen Eltern und Kindern; - Eltern und Eltern; - Kindern und Kindern; - Kindern und MitarbeiterInnen; - MitarbeiterInnen und Eltern.

Die Gruppenpinnwände geben einen Überblick über Termine, zeigen Dokumentationen über Erlebtes (Wochenrückblicke), weisen auf Vorhaben, Ausflüge, Exkursionen, Projekte hin. Sie bieten auch Platz für einen „Kindermund“ oder einen Zeitungsartikel. Symbole und Schriftsprache unterstützen in diesem Bereich die Kommunikation.

Der Bewegungsraum

Zwischen Bewegung und Sprache bestehen enge Verbindungen.

Sprache und Sprechvermögen sind das Ergebnis des Zusammenspiels aller Sinne.

Spannungen ab - oder ggf. aufzubauen, unterstützt das Wohlbefinden.

Sich selbst auszuprobieren, dem Wunsch nach Bewegungsfreiheit nachzukommen, steht hier an erster Stelle.

Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem körperlichen und seelischen Zusammenspiel werden so zu grundlegenden Erfahrungen. Hierzu setzen wir bewegungsanregendes Material ein, das die Kinder flexibel nutzen können.

Dieses Material ist auf bestimmte Bedürfnisse abgestimmt und wird nach ausgewählten Kriterien eingesetzt.

Handlungsablauf für die Grobmotorik: laufen, springen, klettern, schaukeln, rutschen, sich fallen lassen = Körperkontrolle.

Vielfältig einsetzbar und veränderbares Material: Kästen, Schaumstoffwürfel, Weichboden, große und kleine Matten, Sprossenwand, Bank, Wippe, Teppichfliesen,  Hängematte, Schaukel.

Durch das Experimentieren, Ausprobieren und Hantieren entsteht die Verbindung zur Sprache, den Begriffen und der Grammatik (z.B. einen Ball auf unterschiedliche Arten werfen).

6. Fachberatung
Unser Verständnis von Beratung ist, dass alle Auffälligkeiten bei den uns anvertrauten Kindern fachkompetent besprochen werden können.

Das schließt ein, dass wir regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen und uns darüber austauschen.

Im gegenseitigen Einvernehmen mit den Eltern besteht die Möglichkeit sich Unterstützung von außen zu holen, z.B. bei Fach- und Kinderärzten, Therapeuten oder dem Gesundheitsamt.

7. Kooperation mit der Schule
Die meisten Kinder unseres Kindergartens besuchen nachfolgend die örtliche Kastanienschule oder die Grundschule in Jeddingen. Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule und die damit verbundene Zusammenarbeit sind in einem Kooperationsvertrag festgelegt. Die Grundschulen führen seit September 2003 eine gesetzlich geregelte Sprachstandsfeststellung durch.

Diese findet ca. 15 - 18 Monate vor der Einschulung statt, es wird vorwiegend das Sprachverständnis überprüft. Bei Auffälligkeiten findet ein Jahr lang eine entsprechende Förderung durch die Schule statt.

8. Kooperation mit den Eltern
Die Zusammenarbeit zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern benötigt in besonderer Weise Bedingungen für die Entwicklung einer vertrauensvollen Beziehung zueinander.

Grundlegend dabei sind gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung.

Den pädagogischen Fachkräften kommt hierbei die Funktion zu, die Arbeit mit den Kindern im Alltag transparent zu machen.

Durch ständige Information über unsere Arbeit und die Auseinandersetzung damit erhalten wir wirksame Unterstützung von den Eltern.

In unserer Einrichtung informieren wir regelmäßig durch Elternbriefe, Aushänge an Pinnwänden, Internetseite und Artikel in der Tageszeitung.

Außerdem gibt es einen Tag der offenen Tür, regelmäßige Elterncafés, verschiedene Elternabende (z.B. Workshop-Elternabende mit Referenten oder eigenen Mitarbeiterinnen), Möglichkeiten der Hospitation und Elterngespräche.

9. Beobachtung und Dokumentation
Um Kinder adäquat fördern und unterstützen zu können bedarf es gezielter Beobachtungen.

In unserer Einrichtung arbeiten wir einheitlich mit dem „Gelsenkirchener Entwicklungsbegleiter“. Zu allen Bereichen der Entwicklungsüberprüfung haben wir Zusatzbögen, die das gesamte Team entwickelt hat und nutzt.

Bei Sprachauffälligkeiten unterstützt uns das „Seldak- Beobachtungsverfahren“  (nach H. H. Reich, Sprachförderung im Kindergarten, Verlag das Netz) .

Die individuelle Sprachentwicklung der Kinder lässt sich auch dem „Ich Ordner“ entnehmen.

Die Entwicklungsbegleiter bilden die Grundlage für Elterngespräche. Regelmäßige Gespräche mit den Eltern können dazu beitragen, die gegenseitigen Erwartungen zu klären und die Möglichkeiten zur Förderung von Kindern transparent zu machen.

Die für das Kind vorgeschlagenen gezielten Fördermaßnahmen sollten auch zu Hause weitergeführt werden.

Unterstützend hierfür haben wir für die Eltern Flyer erstellt (siehe Anlage)

10. Ausblick
Die Kinder selbst sind unsere Motivation und das Engagement für eine gelingende Sprachförderung in unserem Kindergarten.

So lernen Kinder sprechen

Eine Information für Eltern

Kinder orientieren sich an den Sprachvorbildern ihrer Umwelt.

Sie als Eltern können die sprachliche Entwicklung ihres Kindes unterstützen, indem Sie:

  • Von Geburt an viel mit Ihrem Kind sprechen. Ihm vorsingen, sprechen Sie lebhaft und mit Betonung. Kinder nehmen zu Beginn  vor allem die Sprachmelodie wahr.
  • Ihr eigenes und das Handeln Ihres Kindes  durch Sprache begleiten. Kommentieren Sie auch das Spiel ihres Kindes z.B.: (Der Parkplatz mit den Autos ist sehr groß. Da parkt jetzt das rote  Auto ein...)
  • Themen und Situationen Ihres Kindes aufgreifen. Wenn Ihr Kind ein Puzzle gemacht hat, Sie nicht nur sagen: „Prima!“ sondern ein Gespräch darüber anfangen . Fragen Sie nach, was zu sehen ist, was besonders schwierig war.
  • Ihr Kind mit in den Alltag einbeziehen. Nehmen Sie es z.B. mit zum Einkauf, lassen Sie es mit planen und aussuchen. Kinder lernen Sprache über das „Begreifen“, das Anfassen.
  • Ihr Kind nach Erlebnissen fragen: Was hast Du heute gemacht?
  • Du bist geklettert? Das musst Du mir unbedingt zeigen!
  • sich Zeit für Gespräche nehmen und zuhören
  • Ihr Kind nur wenn unbedingt notwendig indirekt verbessern: Sagen Sie nicht: „Sag das noch einmal, das heißt .....“, sondern  „Ja, Du bist ganz hoch geklettert, das habe ich auch gesehen.“
  • Ihrem Kind regelmäßig vorlesen. Schaffen Sie Rituale (z.B. vor dem Schlafen gehen). Beim Fernsehen und vor dem  Computer entstehen keine Dialoge. Das Kind kann nicht auf das Gesagte reagieren und umgekehrt.  Schauen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam und reden Sie über das  Gesehene.
  • Spiele spielen, bei denen viel gesprochen wird: (z.B.: Ich sehe etwas, was Du nicht siehst; Memory....)


Die Elterninformation wurde erstellt von Michaela Lorke, Sprachförderkraft

ÜBER UNS

Unser Kindergarten blickt auf eine lange Tradtion zurück. Er wurde 1910 als sogenannte Warteschule gegründet. Mütter, die in ortsansässigen Betrieben arbeiteten, konnten ihre Kinder hier ganztägig betreuen lassen. 1951 übernahm die evangelische Kirchengemeinde die Trägerschaft des Kindergartens.

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